DIE FEUERZANGENBOWLE

von Heinrich Spoerl
Premiere am 22. Oktober 2016

2016 / 2017            

DIE FEUERZANGENBOWLE

Heinrich Spoerl / Premiere am 22. Oktober 2016

Es ist eine Schnapsidee: Der junge Schriftsteller und ehemalige Privatschüler Johannes Pfeiffer (mit drei f) lässt sich von seinen Freunden bei Feuerzangenbowle und Zigarre den Floh ins Ohr setzen, das Schönste im Leben sei die Gymnasialzeit gewesen. Kurzerhand wird er als Oberprimaner an einem kleinstädtischen Jungengymnasium eingeschrieben, um das Versäumte nachzuholen.

Hier wird er „Schöler“ von Professor Crey, lernt beim Bömmel „wat issene Dampfmaschin’“ und erlebt hautnah den Unfug seiner pubertierenden Mitpennäler – nicht ohne selbst kräftig dazu beizutragen und die Lehrkörper damit an den Rand des Nervenzusammenbruchs zu treiben. Doch aus dem Spaß entwickeln sich rasch ernstere Absichten, denn die reizende Musikreferendarin weckt in ihm recht erwachsene Gefühle …
Die Verfilmung der Romanvorlage von Heinrich Spoerl aus dem Jahr 1944 mit Heinz Rühmann ist längst zum Kultfilm nachfolgender Generationen geworden und eine wunderbare Nostalgiekomödie für das Theater.

Regie: Olaf Strieb
Bühne & Kostüme: Herbert Buckmiller
Dramaturgie: Saskia Zinsser-Krys

Mit: Simon Ahlborn (Johannes Pfeiffer), Aom Flury (Justizrat Fleisch / Direktor Knauer), Johannes Simons (Bankier Etzel / Prof. Bömmel), Helmuth Rühl (Apotheker Fröbel / Prof. Crey), Ramona Marx (Frau Windscheid / Oberschulrätin), Johanna Kröner (Eva Knauer / Marion, Pfeiffers Braut)
Schüler Julius Ohlemann (Rosen), Philipp Buder (Luck), Emanuel Jessel (Husemann), Thomas van Allen (Ackermann), Robin Schneider (Knebel)

Presseecho

Begeistert zeigt sich die Wilhelmshavener Zeitung von unserer Inszenierung des Klassikers: „Viel Gelächter und Szenenapplaus prägten die Premiere von „Die Feuerzangenbowle“ am Sonnabend im Stadttheater.“ (…) „Donnernder Beifall, nicht endendes Gelächter und reichlich Szenenapplaus sprechen für sich: Regisseur und Landesbühnen-Intendant Olaf Strieb hat eine spritzig-unterhaltsame Inszenierung mit viel Witz, Charme und Tempo auf die Bühne des Stadttheaters gebracht. (…) „Ein grandioses Ensemble, ein abwechslungsreiches und kreatives Bühnenbild und der ein oder andere Knalleffekt ließen für einen Abend vergessen, dass es da diesen berühmten Filmklassiker von 1944 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle gibt.“ (…) „Regisseur Olaf Strieb hat für seine Inszenierung tief in die Theatertrickkiste gegriffen. Selten fügten sich Umbauten so gekonnt ins Gesamtbild, dass sie Teil des Stücks wurden; geschickt wurden zu Tanzmusik aus den Zwanziger und Dreißiger Jahren Raum, Zeit und Wetter gewechselt oder ein erwachsener Schriftsteller in einen unschuldigen Oberprimaner verwandelt. Und auch das Bühnenbild war ein Fest für die Sinne. Herbert Buckmiller hat eine Kulisse gezaubert, die sich mit Leichtigkeit von einem Gaststättensaal mit glitzerndem Kronleuchter in verschiedene Klassenräume oder in Pfeiffers Kammer verwandeln ließ. Insgesamt war die „Feuerzangenbowle“ auch ohne ein Glas derselbigen in der Hand ein Hochgenuss.
Die Redakteurin fand auch großes Gefallen am Ensemble des Stückes: „Simon Ahlborn präsentierte sich als perfekter Johannes Pfeifer.“ (…) „Das Ensemble hat an diesem Abend Großes geleistet. Allen voran Landesbühnen-Neuling Simon Ahlborn. Als Johannes Pfeiffer muss sich Ahlborn nicht vor einem vergleich mit Heinz Rühmann scheuen. Im Gegenteil, er hat der Rolle seine eigene Handschrift verliehen. Charmant, geistreich und gleichzeitig für jeden Spaß zu habenwirkt Ahlborns Pfeiffer auf der Bühne. Wer könnte ihm da schon wegen eines kleinen Streiches böse sein? An Ahlborns Seite sind das Rabauken-Trio Julius Ohlemann als Rosen, Emanuel Jessel als Husmann (Jessel ist auch für die wunderbare musikalische Einstudierung der „Loreley“ verantwortlich) und Philipp Buder als pubertärer Klassenstreber Luck. Als Statisten wirken Robin Schneider als Knebel und Thomas van Allen als Ackermann. Van Allen sorgt mit seiner Art als etwas phlegmatisch veranlagter Schüler immer wieder für Lacher. Als Lehrer brillieren vor allem Helmut Rühl, dem die Rolle des strengen Prof. Crey alias Schnauz mit diesem großartigen Akzent („Sä sänd albern!”) wie auf den Leib geschnitten ist, und Johannes Simons als Prof. Bömmel. Aom Flury zeigt einen herrlich überforderten Direktor Knauer, während das Publikum mit Referendarin und Pfeifers Objekt der Begierde Eva, gespielt von Johanna Kröner, sympathisiert. Ramona Marx mimt sowohl die resolute und scheinbar auch sexuell ausgehungerte Witwe Windscheid, als auch die etwas zerstreute Oberschulrätin souverän.
Auch die Kritik von Radio Jade verdeutlicht das Gefallen am Stück:
In der Rolle des eben genannten Pfeiffer ist Neuensemblemitglied Simon Ahlborn zu sehen. Auch wenn die Verkörperung des großen Rühmann unerreichbar zu sein scheint, schafft er es doch genau wie Rühmann den schmalen Grat zwischen frech, souverän und ungemein authentisch zu treffen. Meine Befürchtung, dass diese Rolle zu groß für jeden Schauspieler wäre, bestätigt sich nicht. Ahlborn meistert sie und das so famos, dass vermutlich jeder Mann im Saal bei seinen Jungenstreichen dabei sein will und jede Frau gerne seine Eva wäre. (…)
Mit der Adaption der Feuerzangenbowle ist der Landesbühne etwas gelungen, was ich nicht für möglich gehalten habe. Ich habe den Film vergessen! (…) Was mich absolut überzeugt hat, ist die Detailverliebtheit. Kostüme, Sprache, Text, Schauspieler – Alles harmoniert miteinander. Selbst die Umbauten auf der Bühne sind Teil der Inszenierung.(…) Es ist selten, dass ich als Kritikerin beruflich in ein Stück gehe, die Arbeit vergesse und zum Zuschauer werde. Deswegen erhält „Die Feuerzangenbowle“ eine der höchsten Anerkennungen. Ich würde gerne wiederkommen.