Erzähl mir nicht, Du liebst mich und ein Tier, beide! – gleichermaßen?
Martins Leben scheint perfekt. Er ist ein preisgekrönter und erfolgreicher Architekt, die Ehe mit seiner Frau Stevie ist harmonisch, liebevoll und mit einem fast erwachsenen Sohn gesegnet. Zu seinem 50. Geburtstag soll er sogar von seinem guten Freund Ross für das Fernsehen interviewt werden. Doch Martin ist unkonzentriert, sodass die Kamera ausgeschaltet wird. Da bricht es aus dem Familienvater heraus, dass er eine Affäre mit Sylvia hat, und zwar nicht nur ein bedeutungsloses Techtelmechtel, sondern mit echten Gefühlen – die große Liebe.
Ross ist über die Enthüllung entsetzt; in dem vermeintlichen Versuch zu helfen, schreibt er Stevie einen Brief, in dem er das Geheimnis preisgibt. Das Zerbrechen einer heilen Welt nimmt ihren Lauf, doch es ist letzten Endes nicht die Affäre, die Stevie nicht verzeihen kann, sondern die Tatsache, wer Sylvia wirklich ist …
Edward Albee erzählt das bürgerliche Eifersuchtsdrama, tragisch und komisch zugleich. Doch unter der Oberfläche der Satire lauern tückische Fragen nach gesellschaftlichen Tabus und Verboten.DIE ZIEGE oder WER IST SYLVIA? gewann den New York Drama Critics Circle Award, den Tony Award und den Nestroy-Autorenpreis.
1:30 h, ohne Pause
Regie: Leonard Beck
Bühne & Kostüme: Amelie Neblich
Musik: Louisa Beck
Dramaturgie: Lea Redlich
Mit: Sven Heiß (Martin), Ramona Marx (Stevie), Aom Flury (Ross), Timon Ballenberger (Billy)
Pressestimmen:
„Erschütternd, vielschichtig, dramatisch: Die Premiere von Edward Albees ‚Die Ziege – oder: Wer ist Sylvia?‘ der Landesbühne am Samstag begeisterte“ und ging „in ihrer Vielschichtigkeit unter die Haut“.
„Die Größe dieser Inszenierung gründet indes nicht allein im provokanten Stoff und in der immer neue Fragen aufwerfenden Handlung des Dramas, sondern insbesondere in den hervorragenden schauspielerischen Leistungen und der ausgefeilten Regiearbeit Leonard Becks (Dramaturgie Lea Redlich).
Mit mitreißender Intensität lässt Beck die Darsteller die hohe Kunst des Dialogs zelebrieren: (…) Ramona Marx und Sven Heiß spielen wortwörtlich mit jeder Faser ihres Körpers, lassen die Zuschauer teilhaben an jeder Nuance ihrer sich entladenden Emotionen und auch an jeder irrwitzigen Pointe.
Die Fassungslosigkeit wirkt schier greifbar, und wenn sich Aussagen wie Pfeile in die Seele des Gegenübers bohren, ist die Grenze des Erträglichen fast überschritten. Entziehen kann und mag man sich dieser Familien- und Freundschaftszerstückelung dennoch nicht, zu dicht und spannungsgeladen und einfach auch großartig ist das Spiel der Akteure.“
Jeversches Wochenblatt
„Brillantes Spiel mit derben Dialogen“ – „Regisseur Leonard Beck lieferte dem Publikum einen fesselnden Theaterabend.“
„Wem (…) die Stücke des Autors weniger vertraut waren, dem wurde mit dem provokanten Inhalt und den nicht minder schockierenden Dialogen sicherlich einiges abverlangt, womit der Zweck, nämlich das Ausloten eigener Toleranzgrenzen, erfüllt gewesen sein dürfte. Das brillante Spiel der vier Darsteller bei dem insbesondere die unglaubliche Präsenz und Wandelbarkeit von Sven Heiß und Ramona Marx beeindruckten, machte den Abend aber auch abseits aller Provokation zu einem echten Erlebnis.“
Wilhelmshavener Zeitung