Eine Erinnerung an eine Jugend, wie sie viele hatten und haben. Schulstress, Liebeskummer, Hühner, Kühe, Mofas und tödliche Langeweile. Eine Jugend auf dem Land, irgendwo vor dem gefühlten Ende der Welt links. Doch plötzlich passiert etwas: Frieder schluckt Schlaftabletten.
Als er aus der Psychiatrie entlassen wird, zieht er mit seinem besten Freund Höppner in das Haus des Großvaters, das seit dessen Tod leer steht – die Ärzte halten es für besser, wenn Frieder nicht mehr bei seinen Eltern wohnt. Auerhaus, wie es ein des Englischen nicht mächtiger Nachbar nennt – in der WG-Küche läuft „Our House“ von Madness in Endlosschleife – wird zum kreativen Zufluchtsort vor dem ortsüblichen Lebensschema Birth – School – Work – Death.
Im Auerhaus finden sich nach und nach alle ein, die nicht ins Dorfschema, aber eigentlich auch nicht zueinander passen. Ein Kosmos wie ein Mixtape, der so nur in der Provinz entstehen und bei dem man leider nicht die Pause-Taste drücken kann, um den schönsten Moment anzuhalten.
Bov Bjerg erzählt in seinem gleichnamigen Bestseller-roman eine mitreißende und einfühlsame Geschichte von Liebe und Freundschaft und über die Macht der Kreativität. AUERHAUS ist ein Loblied auf die Provinz und zugleich eine schmerzhafte Abrechnung mit ihr.
Regie, Bühne & Kostüme: Albrecht Hirche
Dramaturgie: Britta Hollmann
Mit: Philipp Buder, Linda Ghandour, Jeffrey von Laun, Josephine Nahrstedt, Christoph Sommer, Robert Zimmermann
Vorstellungsdauer: ca. 1:50 (keine Pause)