Alain und Annette kommen in das gutbürgerliche Zuhause von Véronique und Michel, um über einen Konflikt ihrer Kinder zu sprechen – die 11-jährigen Jungs Ferdinand und Bruno hatten einen handfesten Streit inklusive Schneidezahnverlust, der nun von den Eltern aufgearbeitet werden muss.
Das anfangs sozialverträgliche und versöhnliche Geplänkel der ungleichen Paare nimmt schnell einen bitterbösen Lauf: Ehe-, Familien- und Arbeitsgeheimnisse werden genauso gelüftet wie die kleinen und größeren Lügen des Alltags. Die Spitzfindigkeiten beider Paare kulminieren schließlich und lassen das Aufeinandertreffen eskalieren.
Yasmina Rezas DER GOTT DES GEMETZELS wurde 2011 erfolgreich von Roman Polanski verfilmt und nimmt die Gepflogenheiten und Sitten der gutbürgerlichen Bildungsschicht als tiefschwarze, bissige und humorvolle Boulevardsatire gekonnt aufs Korn. Hier werden nicht nur Bigotterie und linksliberale Sozialkritik entlarvt, sondern auch die scheinheiligen Fassaden von Ehe, Status und Familie. //
Regie: Krystyn Tuschhoff
Bühne & Kostüme: Uta Materne
Dramaturgie: Kerstin Car
Mit: Aida-Ira El-Eslambouly, Aom Flury, Sven Heiß, Ramona Marx
Vorstellungsdauer: ca. 90 Minuten, keine Pause!