Dramatisches Gedicht von Gernot Plass nach Theodor Storm (Uraufführung)
„Vader, unsre Deiche sind nichts wert.“ Der friesische Bauernsohn Hauke Haien ist schon von Kindesbeinen an besessen von der Wissenschaft des Deichbaus. Tage und Nächte verbringt er draußen am Meer und schaut den Wellen dabei zu, wie sie in die Kleierde beißen. Mit Elke, der Tochter des Deichgrafen, verbindet ihn das Interesse zur Mathematik. Als ihr Vater stirbt, erhält Hauke dessen Amt und heiratet sie, seine große Liebe. Der neue Deichgraf will nun seinen ehrgeizigen Plan eines neuartigen Deiches umsetzen, um das Land endlich besser gegen die Sturmfluten der Nordsee zu schützen. Doch Hauke hat nicht mit der Trägheit und dem Aberglauben der Dorfgemeinschaft gerechnet. Hin- und hergerissen zwischen Beharrlichkeit und Hybris ignoriert er schließlich alle Gegenargumente und setzt den Bau des Deiches durch. Die Macht des Irrationalen unterschätzend wird ihm jedoch das Meer, dem er die ganze Zeit trotzt, zum Verhängnis …
Der Wiener Regisseur und Autor Gernot Plass hat Theodor Storms 1888 erschienene Novelle für die Landesbühne einer modernen Überschreibung unterzogen und dafür die Sprache Storms in die Form des lyrischen Blankverses übertragen. Das berühmte nordische Schauermärchen erhält somit ein gegenwärtiges, in atemloser Rhythmik vorantreibendes Gewand, ohne den Geist des Originals zu verlieren.
Regie: Gernot Plass
Bühne & Kostüme: Alexandra Burgstaller
Dramaturgie: Kerstin Car, Lea Redlich
Mit: Philipp Buder, Aom Flury, Anna Gesewsky, Franziska Kleinert, Johanna Kröner, Julius Ohlemann, Johannes Simons