Ein Mann verliert seine Frau bei der Geburt des gemeinsamen Kindes. Schuld ist aus seiner Sicht die moderne Technik, die bei der Behandlung im Krankenhaus versagt hat. Angetrieben von Wut und Trauer beginnt er, die moderne Welt und ihren Fortschrittszwang in Frage zu stellen und wird – ohne es zu wollen – zum Urahn der „Regression“, einer Bewegung, die sich sowohl gegen Weiterentwicklung als auch wissenschaftliche Erkenntnisse stellt und zu Boykotten, gar Widerstand gegenüber jeglichen Neuerungen aufruft. Mit der Zeit entwickelt sich die einst revolutionäre Gruppierung zum Selbstläufer mit totalitären Zügen, deren Ziel es ist, jeglichen Fortschritt im Keim zu ersticken und zu einer „einfacheren“ Lebensweise und Sprache zurückzukehren, um die Menschheit vor sich selbst zu retten. Dennis Kelly lässt in seiner neuesten Dystopie gekonnt die Grenzen zwischen Fakten, Fiktion, Protest und den Narrativen von Verschwörungstheorien verschwimmen und erforscht dabei einerseits, wie sich politische Bewegungen formieren und verselbstständigen können, andererseits durchleuchtet er auch die Zerrissenheit des modernen Menschen im Zeitalter der Technokratie. //
Regie: Robert Teufel
Bühnen- & Kostümbild: Luisa Wandschneider
Dramaturgie: Kerstin Car