Für dieses Stück gibt es weitere Termine22. Januar 2024 20:00
6. Januar 2024 20:00
Bruno Schmidt will eigentlich nur seinen Geburtstag feiern – mit einer italienischen Schlagernacht und viel Karaoke. Dass im Nebenraum der Kneipe eine selbsternannte Expert*innenrunde und Ideenschmiede sozialer Politik, der „Chor
Bruno Schmidt will eigentlich nur seinen Geburtstag feiern – mit einer italienischen Schlagernacht und viel Karaoke. Dass im Nebenraum der Kneipe eine selbsternannte Expert*innenrunde und Ideenschmiede sozialer Politik, der „Chor der Träumer“, seinen etwas angestaubten Stammtisch abhält, ist für ihn eine exotische Abwechslung. Genauso wie Marie, der er auf dem Weg zur Toilette zufällig begegnet. Denn sie ist hier, um dem „Chor der Träumer“ beizutreten und aktiv ihren Beitrag für eine bessere Gesellschaft zu leisten. Doch der Stammtisch hält nicht viel von Maries Pragmatik und wählt lieber den ahnungslosen Karaokesänger Bruno zum neuen Vorsitzenden …
Mario Wurmitzer (*1992) debütierte 2010 mit seinem Jugendroman „Sechzehn“. 2017 folgte sein erstes Theaterstück „Werbung Liebe Zuckerwatte“. Mit seiner zeitgenössischen, unterhaltsamen und überhöhten Überschreibung von Ödön von Horváths „Italienische Nacht“ hinterfragt er ironisch, komisch und mit einem Hauch von Melancholie die Tücken der Demokratie und ebnet damit den Weg für ein neues gesellschaftspolitisches Narrativ.
Regie Robert Teufel
Bühnen- & Kostümbild Luisa Wandschneider
Dramaturgie Kerstin Car
Stückdauer ca. 1 Std. 10 Min. (keine Pause)
Weitere Fotos gibt es hier.
Eine Einführung ins Stück (Audio) und ein Interview mit dem Regieteam (Video) gibt es hier.
Die Deutsche Bühne schreibt:
„Für [Marie] hat Wurmitzer praktisch alle wahren und klaren Sätze reserviert – wie sie ‚handeln‘ soll, weiß aber auch sie nicht. […] Recht hat sie fast immer – auch kurz vor Schluss (vor Howard Carpendale zum Mitsingen!) im Monolog über die Unmöglichkeit, aus Leid Glück zu schaffen.
Da ist nochmal zu spüren, wie viel Autor Wurmitzer will: in diesem Denkspiel mit ziemlich vielen doppelten Böden. Robert Teufels Inszenierung hält die Nachdenk-Stimmung im Gleichgewicht zwischen Kollektiv und Solisten und damit auch zwischen Realität und Abstraktion. Das Ensemble in Wilhelmshaven stellt sich selbstbewusst und sehr kompakt dieser Herausforderung, während Luisa Wandschneider eine Kneipen-Bühne wie aus Marshmallow-Stücken gebaut hat.“